Zu Beginn gibt zwei verschiedene Wesenheiten von dem Inneren Kind in uns. Das gilt es für uns zu unterscheiden.
Biographisches Inneres Kind (oder das Schattenkind nach Stefanie Stahl):
Unser Biographisches Inneres Kind hängt, wie der Name schon sagt, mit unserer persönlichen Entwicklung zusammen. Wir beginnen hier auf Erden unser Leben in einem kleinen Säuglingskörper. Wir sind vollkommen abhängig von unseren Bezugspersonen, die uns großziehen, wir können ersteinmal nichts aus uns selbst heraus.
Das lässt uns anfällig sein für Dinge, die von außen an uns herangetragen werden, die einen ungünstigen Einfluss auf unsere Entwicklung nehmen können. Wir werden geprägt über die Außenwelt. Da wir auf die Welt kommen und nichts können und nichts wissen, lernen wir alles von unserem Umfeld. Da wir Menschen fehlbar sind, lernen wir möglicherweise auch falsche Dinge.
Wir wachsen in diesem kleinen Körper heran und machen unsere Erfahrungen. Manche Erfahrungen sind so schlimm, dass sie so ein kleiner Kinderkörper nicht verarbeiten kann. Manche Gefühle sind so heftig, dass sie von so einem kleinen Kinderkörper nicht ertragen werden können. An diesen Stellen unserer Entwicklung bleibt ein Seelenanteil von uns zurück und entwickelt sich nicht mehr weiter. Wie „eingefroren“ oder „erstarrt“ wartet er nur darauf, von uns (also unserem Bewusstsein, das in diesem Prozess zurück in die Vergangenheit reist) entdeckt, zum Leben erweckt und zurückgeholt zu werden. Das kann zuweilen schmerzhaft sein, weil die mit den damaligen Ereignissen zusammenhängenden Gefühle ebenfalls zum Leben erweckt werden und nun gefühlt werden müssen. Das erneute Fühlen des Schmerzes bedeutet das Lebendig werden des Seelenanteils. Es möchte durchfühlt werden, damit es sich auflösen kann. So erlösen wir alte Gefühle.
Wir nehmen so diesen verloren gegangenen Seelenanteil in uns auf und integrieren ihn in unsere Gesamtpersönlichkeit. Dort kann er in uns „nachreifen“. Durch diesen Prozess erlangen wir unsere Vollständigkeit. Der Preis, den wir dafür zahlen müssen, ist das nochmalige Durchleiden der alten Gefühle.
Deswegen ist eine gewisse innere Stabilität bei dieser Arbeit vonnöten. Wir müssen bereit sein, uns diesen alten Gefühlen in uns zu stellen. Der Lohn dieser Arbeit ist eine innerseelische Befreiung, wir werden seelisch leichter, alter Ballast wird von uns genommen. Der Resonanzraum unserer Seele eröffnet sich, und uns steht eine ganze „Klaviertastatur an Gefühlen“ zur Verfügung, eben auch an positiven Gefühlen, weil wir neuen Platz geschaffen haben. Wir werden lebendiger und fühlen uns leichter.
Von nun an können wir selber entscheiden, welche Melodien wir auf unserer „seelischen Tastatur“ spielen wollen, von dramatisch, über romantisch bis hin zu freudvoll-verspielt.
Das Heutige innere Kind (oder das Lichtkind):
Das ist der Teil in uns, der sich danach sehnt, Kontakt zu uns aufzunehmen. Es ist unser innerer seelischer Helfer. Das Innere Kind möchte uns hinführen zu einem glücklichen und erfüllten Leben. Aber es zeigt uns auch die Stolpersteine auf diesem Weg auf.
Es fühlt sich verantwortlich für die unerlösten und „eingefrorenen“ Seelenanteile des biographischen Kindes. So sorgt dieser Teil in uns dafür, dass wir immer wieder hingeführt werden auf unsere „nicht gemachten Hausaufgaben“. Also für die Themen, die wir verdrängt haben. Schonungslos bahnen sich alte Gefühlsqualitäten an die Oberfläche unseres Bewusstseins und wir werden gezwungen, hinzuschauen und hinzufühlen. Da uns diese Gefühle im Alltag häufig lästig sind, werden sie von uns unbeachtet wieder verdrängt.
Dieses „Spiel“ geht so lange, bis wir möglicherweise ein Symptom entwickeln und nun hinschauen müssen (Trick Nr. 17 des Inneren Kindes). Wir werden gezwungen, hinzuschauen. Natürlich können wir an dieser Stelle nun Antidepressiva oder andere Psychopharmaka einnehmen und unseren Alltag so meistern, ohne uns mit uns selber beschäftigen zu müssen. Aber unsere Themen sind ja nicht weg.
Wie auf einem Sushi-Laufband werden wir immer wieder mit denselben Themen im Leben konfrontiert, bis wir bereit sind, sie an uns zu nehmen und zu lösen.
Deswegen ist es doch schön und klug, sich mit dem Lichtkind in uns als mächtigen Helfer zu verbinden…und zwar rechtzeitig und freiwillig!
Dann läuft uns das Innere Kind als mächtiger Helfer mit einer großen Taschenlampe voraus und hilft uns auf unserem Weg durch die Dunkelheit unserer Seele. So lange, bis wir alle Themen, also alle „unerledigten Hausaufgaben“ gemacht haben, die wir hier auf unserer „Erdenmission“ in unseren Rucksack gepackt haben. Den „Extrakt“ unserer Lernerfahrungen stellt es unserem Ich als neu gewonnene Eigenschaften unserer Persönlichkeit zur Verfügung. Das ist unsere innere Schatzkiste, die sich auf diesem Wege füllt.
Es lohnt sich – begib Dich auf Deine persönliche Abenteuerreise Deiner Seele, und finde Deinen inneren Schatz!
Kleingedrucktes: Menschen, die über eine stabile Persönlichkeit verfügen und gelernt haben, mit Schwierigkeiten zurecht zu kommen, können diesen hier beschriebenen Weg alleine und selbständig gehen über mein angeleitetes Modul „Inneres Kind“. Wer sich nicht zutraut, seine Gefühle alleine zu tragen, zu er-tragen, sollte sich auf dem Weg Unterstützung holen in Form einer Psychotherapie, oder die Blockmodule mit Psychotherapeutischen Coachings buchen. Dies gilt auch für Menschen, die unsicher oder ambivalent gebunden sind. Wer die Diagnose einer Schizophrenie hat und starke Psychopharmaka einnimmt, sollte diese Module nicht buchen!